Der Maßstab tänzerischer Verbesserung liegt in mir
  17.03.2019 •     NTV News , Sport


Kadertraining mit Win Silvester

Welche Stressoren gibt es beim Tanzen? Und wie reagiert mein Körper darauf? Esse ich eigentlich das Richtige am Turniertag? Tänzer sind es gewohnt, sich mit dem Verbessern technischer Inhalte auseinander zu setzen. Dass jedoch auch Aspekte ganz anderer Bereiche ihr Tanzen beeinflussen, machen sie sich fast nie deutlich. Deshalb engagierte der Niedersächsische Tanzsportverband Coach Win Silvester, der mit den Kaderpaaren aller Altersklassen diese Aspekte in den Fokus rückte. Im Landesleistungszentrum stand entsprechend nicht die körperliche Mitarbeit im Vordergrund, sondern der mentale Austausch. Schnell fand Win Silvester durch seine sympatische Art den Draht zu den Aktiven und gemeinsam beleuchtete man Stresssituationen. Die gute Nachricht: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem limbischen System zu helfen, mit Stress umzugehen. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel das Verständnis für den Partner. Was stresst ihn im Turnier? Worauf muss ich mich entsprechend einstellen?

Für den erfahrenen Coach ist vor allem das Thema Bewegung wichtig: "Durch körperliche Aktivität werden Stresshorme abgebaut. Je mehr Bewegung ich im Alltag habe, desto besser funktioniert mein Gehirn." Als Tipp gab er den Tänzern mit, sich zunächst allein gut aufzuwärmen. "Wer mit hohem Stresslevel zum Training kommt, muss erstmal in Bewegung kommen." Fünf bis zehn Minuten brauche der Körper, bis er auf Betriebstemperatur ist. Dafür seien das Muskelaufwärmen, das Neuroaufwärmen sowie das Koordinations-/Balanceaufwärmen gut. Um einige praktische Beispiele mit ins Training zu nehmen, machte Win Silvester mit den Paaren ein paar Übungen, unter anderem auch zur richtigen Atmung. Auf diese Weise wurde jedem deutlich: Was der Coach sagt, stimmt tatsächlich!

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Jeder negative Trigger kann umgewandelt und dadurch positiv verstärkend wirken. Dafür muss jeder seine Trigger kennen und wissen, welche Methoden dagegen wirken. In Kleingruppen sollten sich die Kaderpaare zusammen tun, um sich gegenseitig aufzuzählen, was sie gut können. "Ihr seid es gewohnt, Euch auf das Negative zu konzentrieren und nicht das Positive zu fokussieren." Daher laute die Formel zum Glück 3:1: Drei positive Gedanken gegen einen negativen zu denken. Zum Abschluss gab der Coach den Paaren noch seinen Schlüssel zur tänzerischen Verbesserung mit auf den Weg: "Der Maßstab, ob ich besser geworden bin, bin ich. Er liegt in mir und nicht in der Bewertung. Wenn ich weiß, dass ich im Turnier besser war als sonst, dann habe ich mich verbessert. Das ist das Wichtigste."